Verkehrsunfall hinter dem Grenztunnel

Verkehrsunfall mit sechs Verletzten

Eine Tote und fünf Schwerverletzte, von denen einige laut Polizei noch in Lebensgefahr schweben – das ist die vorläufige Bilanz eines Unfalls in der Nacht zum Freitag auf der Fernpassroute unmittelbar hinter dem Grenztunnel Füssen. Gegen 1.15 Uhr prallte das mit vier Personen besetzte Fahrzeug einer Urlauberfamilie aus Norddeutschland, die auf dem Weg in den Süden war, frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammen, in dem zwei jugendliche Außerferner saßen. Die Füssener Feuerwehr befreite mit Unterstützung
der Vilser Kollegen vier in ihren Fahrzeugen eingeklemmte Verletzte. Sie wurden nach der Erstversorgung durch das Rote Kreuz aus Füssen und Reutte in die Krankenhäuser Reutte (später verlegt nach Innsbruck), Füssen und Pfronten gebracht. Der in Reutte stationierte Rettungshubschrauber RK 2 brachte die am schwersten verletzte 39-Jährige aus Niedersachsen in die Unfallklinik Murnau, wo sie jedoch ihren Verletzungen erlag.
Wie es zu dem Unfall auf trockener Fahrbahn bei geringem Verkehrsaufkommen kam, ist laut Polizei noch unklar. „Die Aussagen widersprechen sich komplett“, sagte ein Tiroler Beamter auf Nachfrage unserer Zeitung. Erste Angaben, wonach der vom 43-jährigen Familienvater gesteuerte deutsche Pkw auf die Gegenfahrbahn geraten sei, hätten sich nicht bestätigt. Im Auto saßen neben seiner 39-jährigen Frau sein 14-jähriger Sohn sowie eine 17-jährige Freundin der Familie.
Der 17-jährige Fahrer des anderen beteiligten Pkw besitzt laut Polizei keine Fahrerlaubnis, obwohl eine solche nach österreichischem Recht theoretisch möglich wäre. Er habe ohne Erlaubnis das Auto seines Vaters für eine Spritztour benutzt. Mit ihm saß noch ein 15-Jähriger im Pkw, der ebenfalls schwer verletzt wurde. Der Unfall wird nun die
Staatsanwaltschaft in Innsbruck beschäftigen.„Es war schon ein schwieriger Einsatz“, bilanzierte der Füssener Feuerwehrkommandant Heinz Weller das nächtliche Geschehen,
das seine Leute mit schwer verletzten Jugendlichen konfrontierte. Insgesamt waren 88 Floriansjünger vor Ort. Auch die Wehren aus Hopfen und Weißensee waren zur Unterstützung an den Unfallort geeilt.
Die Feuerwehrleute mussten nicht nur die Verletzten aus den Fahrzeugen befreien und ausgelaufenes Öl binden, sondern auch den Verkehr regeln, den sie zeitweise an
der Ausfahrt Füssen ableiteten. Gegen 4.30 Uhr zurück im Feuerwehrhaus, versuchten sie den Vorfall erst einmal zu verarbeiten.

Quelle: Allgäuer Zeitung vom 09.07.2011


Einsatzart Brand
Alarmierung Notruf 112
Einsatzstart 8. Juli 2011 01:26
Mannschaftstärke 11
Einsatzdauer 2 h 40 min
Fahrzeuge LF 10/6 Allrad
Alarmierte Einheiten FF Vils/Tirol FF Füssen FF Hopfen am See BRK Rotes Kreuz Tirol Rettungshubschrauber RK 2 Polizei